Pressemeldung vom 18.07.2014

Oldtimer, so weit das Auge reicht - Curbici Veterano

Die 17. Curbici Veterano lockte wieder tausende Besucher an. Der Klassiker in Mitteldeutschland zeigte wieder viele historische Gefährte.

Es ist dieser überwiegende Geruch von Benzin und Abgasen der Zweitakter, die die Herzen der Oldtimer-Liebhaber höher schlagen lässt. Das ist bei Mitteldeutschlands größter und beliebtester Oldtimer-Rallye, der “Curbici Veterano” auch nicht anders. Dieses Treffen der betagten historischen Vehikel gehört mittlerweil zu Zörbig wie der Schlossturm oder das Rathaus.
Vor einigen Tagen rollten wieder an die 150 liebevoll restaurierten Oldtimerfahrzeuge in und um Zörbig und tausende Besucher wollten das aus der Nähe betrachten. So auch Peter Reudner aus Merseburg.

“Die Emotionen sind der eigentliche Wert und es ist schon beeindruckend an dieser Nostalgie teilnehmen zu können”, schwärmt der Einheimische und selber Besitzer eines Oldtimers begeistert. Merseburg war das Tagesziel der großen Rundfahrt am Samstag. Nachdem ab 11.30 Uhr der Start im Minuten-Takt vom Zörbiger Schlossplatz erfolgte und die Oldtimer zahlreiche Stationen finden mussten. Die Strecke ist an markanten Stellen mit Symbolschildern gespickt und die Fahrer haben einen Streckenplan zur Orientierung. Dennoch ist höchste Konzentration gefragt.

Die Sonder- und Durchfahrtsprüfungen bedeuten wertvolle Punkte. Verfehlt man eine Prüfung, gibt es Strafpunkte (Minuspunkte). Da gibt es die verschiedensten Prüfungen wie ein Baumaffe. Schilder mit Buchstaben, die ein Wort ergeben. Es waren die Buchstaben P+R+O+S+T mit dem Wort Prost, was nicht „wörtlich“ gemeint war. Oder die Schätzfrage: „Was gehört nicht zum Anlasser?“ - 15 Sekunden verbleiben bei zehn Teilen das Richtige, in dem Fall das Falsche zu erkennen. Jede Falsche Antwort bringt auch noch Strafpunkte.

Am Samstag erreichten die gut 150 historischen Fahrzeuge das Raumfahrt- und Luftfahrtmuseum in Merseburg. Wie bereits am Vormittag in Zörbig, konnten Besucher die Oldtimer aus nächster Nähe bewundern und mit den teils in historischen Kostümen gekleideten Fahrern ins Gespräch kommen. Zu sehen gab es zum Beispiel das älteste Fahrzeug, ein Motorrad - eine „New Hudson“ aus dem Jahre 1914.

Die Fahrer freuen sich über ihre Autos, die selbst fast immer Konzentration und oft eine spezielle Fahrweise einfordern, im Unterschied zu modernen Fahrzeugen, mit denen das Fahren „wie von selbst“ vonstattengeht.

Da standen historische Motorräder mit klangvollen Namen wie NSU, Rudge, BMW oder Württembergia oder Jawa und auch MZ. Umringt waren auch die vierrädrigen Gefährte wie zum Beispiel ein „Ford T“, das erste serienmäßig hergestellte Auto von Henry Ford entwickelt.

Doch auch andere klangvolle Namen wie Adler, Chevrolet, Jaguar oder auch alte bekannte Ostgesichter wie den Trabant, Wartburg, B1000 oder Skoda begeisterten die tausenden von Besuchern entlang der Strecken. Neu ist, der Gewinner des letztjährigen Lutzmannpokals, ein Wanderpokal, bekommt die Startnummer eins. Das war und ist Harald Arneke aus Weckolsheim mit seinem Motorrad, einer Indian Scout, gebaut 1926. “Der Pokal letztes Jahr und der erste Starter zu sein, ist überwältigend und die vielen Menschen hier winken einem immer so begeistert zu, das lieben wir Oldtimer-Freunde”, lacht das Oldtimerherz über den Vorjahrestriumpf und für die Startnummer eins in 2014.

Am Samstag ging es von Zörbig über Halle nach Merseburg und über Kanena wieder zurück. Am Sonntag ging es mit einem riesigen Autokorso durch die Zörbiger Innenstadt, nach der Vorstellung der betagten Vehikel auf dem Marktplatz, verlief die Strecke durch die Ortschaften der Region zum Gut Mößlitz, wo die Siegerehrung und Prämierungen der einzelnen Klassen stattfand. Beliebtester unbeliebter Pokal, den niemand freiwillig haben möchte, ist der Pechvogelpokal. Er wird wie es der Name schon verrät, dem Fahrer mit dem meisten Pech am Wochenende verliehen.

Den Pechvogelpokal bekam Christian Rauch aus Zörbig, er kam mit seinem URAL 375D Armee-Truck nur wenige Kilometer und blieb dann mit einem totalen Motorschaden liegen. Das Gegenteil ist der Pokal für das schönste Oldtimer-Fahrzeug und das schönste Motorrad. Zum schönsten Motorrad wurde die Zündapp EM 249 von Siegbert Straßburg aus Bernau Baujahr 1927 gewählt und das schönste Fahrzeug präsentierte Bernd Wonneberger aus Jena mit seinem BMW DA 2 aus dem Jahre 1929.

"Alles bis ins kleinste durchorganisiert, keinerlei Hektik, überall nur freundliche Helfer - eine tolle Leistung vom Team" schwärmt der Motorradfan Siegbert Straßburg. "Was mir letztes Jahr schon positiv aufgefallen ist - die vielen Leute an der Strecke in den schönen Dörfern, mit Kind und Kegel (oft eine Kiste Bier) sitzen sie an der Strecke und winken uns zu - toll", so die lobenden Worte von Bernd Wonneberger für die perfekte Organisation.

Im Jahre 2015 gibt es dann einen neue Auflage, die 18. und mit einem neuen Tagesziel. Die Curbici-Veterano 2014 findet vom 11. bis. 12. Juli statt. Weitere Infos und jede Menge an Bildern und Informationen unter www.curbiciveterano.de

Quelle: Wochenspiegel Bitterfeld, Thomas Schmidt, 18.07.2014