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Siegfried Straßburg aus Bernau und Steffen Schmieder aus Dresden haben bei der 20. Curbici Veterano in Zörbig mit ihren Fahrzeugen dem Namen Oldtimer alle Ehre gemacht. Sie wurden beide mit dem Sonderpreis für die besten und originellsten Gefährte ausgezeichnet. Doch auch die anderen Teilnehmer haben gezeigt, dass man mit viel Fleiß, Zeit und natürlich auch Geld aus einem Schrotthaufen einen fahrbaren Untersatz machen kann. Sie lassen damit einen Blick in die Geschichte der Mobilität zu. Steffen Schmieder bringt es auf den Punkt: „Wir sind Zeitreisende in die Geschichte.“
Der Dresdner lässt mit seinem „Grade“ einen Blick in die weite Vergangenheit zu. „Das Auto wurde 1920 vom Flugpionier Hans Grade gebaut und hat die Technik von 1910“, erzählt er den vielen Interessierten am Sonntag im Park von Gut Mößlitz. Grade habe damals ein Auto bauen wollen, der mit wenig Materialeinsatz entstehen und einfach zu bedienen sein sollte. Dass die Karosse dabei einem Flugzeug ähnelt, das sei sicher dem Beruf des Erbauers geschuldet, meint Schmieder. Kinder hätten beim Anblick des Autos schon gerufen: „Mama ist das der Mann, der mit dem U-Boot fährt“, meint der Oldtimer-Fan aus Dresden lachend. Dass von diesem Typ gerade mal noch zwei Wagen bekannt sind, das mache ihn besonders stolz, sagt er.
Und auch der 69-jährige Siegbert Straßburg konnte mit seiner zweirädrigen „Universelle“ einen Schönheitspreis einheimsen. Das Motorrad, das aus 200 Kubikzentimetern über einen Riemenantrieb gerade einmal 2,5 PS leistet, sei ihm besonders ans Herz gewachsen, erzählt der Mann vom Oldtimerstammtisch Bernau. Und dabei nennt er noch eine Besonderheit. Das Krad wurde 1926 in der Zigarettenmanufaktur Dresden zusammengebaut und ist nun schon zwölf Jahre in seinem Besitz. Gekauft habe er es als einen großen Haufen an Ersatzteilen. Was daraus geworden ist, konnten die Gäste in Mößlitz bestaunen.
„Wir haben bei der 20. Curbici Veterano in diesem Jahr wieder 135 Teilnehmer registrieren können“, sagt Mitorganisator Andreas Voss. Besonders gut angekommen sei die Ausfahrt zur Flughafenfeuerwehr Leipzig, die vom Feuerwehrmann Steven Schneider organisiert wurde, und auch der Umzug des Oldtimer-Parkplatzes in den schattigen Garten des Gutshofes Mößlitz. „Hier ist es gemütlich“, so Voss.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung „ Bitterfelder Zeitung“, Mößlitz/MZ, Ausgabe 10.07.2017